Mit Pikachu durch die Freilassinger Fuzo: Kinder- und Familientag zum Thema Gaming
Es war wieder Spiel, Spaß und Freude angesagt am sonntägigen Kinder- und Familientag in der Freilassinger Fußgängerzone (Landkreis Berchtesgadener Land). Um 11 Uhr öffneten die zahlreichen Imbiss- und Infostände sowie die interaktiven Unterhaltungsmöglichkeiten für die Kinder. Wie Anni Klinger – die Vorsitzende des veranstaltenden Wirtschaftsforums – erklärte, stand der diesjährige Kinder- und Familientag unter dem Motto „Gaming“.
Wehte zu Beginn noch ein kühler Wind durch die leere Fußgängerzone, so strömten mit späterem Sonnenschein immer mehr Menschen in die Hauptstraße. Zusammen mit Klinger schritt auch Bürgermeister Markus Hiebl durch die Fußgängerzone, tauschte sich an den Infoständen aus und guckte den Kids beim Zocken im Jugendtreff zu.
Dass der Familientag dem „Gaming“ gewidmet war, konnte ein jeder schon bei den Werbeflyer sehen, der ein Gaming-Turnier im Jugendtreff „Chilli“ bewarb. Unter der Leitung des Jugendtreffs und der E-Sport-Gruppe „Medicx“ hatten sich einige Kinder versammelt und kämpften um die besten Platzierungen beim Rennspiel „Mario Kart“. Hinterm Tresen steht Julia Moll, Sozialpädagogin und Leiterin des Jugendtreffs: „Wir sind das erste Mal beim Kinder- und Familientag – mit den E-Sportlern ist das eine ganz coole Verbindung. Von dem Tag erwarten wir uns viel Spaß und gute Laune. Wir hoffen auch, dass auch die Eltern der Jugendlichen vorbeikommen, damit sie auch sehen, wo ihre Kinder ihre Zeit verbringen.“
Workshops zum Thema Suchtprävention
Direkt vor dem Jugendtreff hatten Elisabeth Neumeier und Sina Messinger ihren Stand aufgestellt. Sie sind vom Projekt „Mein Leben 360grad“ und bieten Workshops für Jugendliche an. Das Thema zum Sonntag: Suchtprävention. Bei diesem Workshop bekommen die Jugendliche verschiedene Karten mit Fragen und werden so zur Selbstreflexion animiert. Prinzipiell gehe es einfach auch darum, mit den Jugendlichen ins Gespräch zu kommen, so Neumeier und Messinger.
Auch beim Stand der Bundespolizei war es für die Besucher möglich, in eine virtuelle Realität einzutauchen. Den dort hatte die Bundespolizei Virtual-Reality-Brillen bereitgestellt. „Für die Kids ist das ein richtiges Highlight“, begann Polizeioberkommissar Eric Sydow zu erklären, „damit können die Kinder mehrere polizeiliche Szenarien miterleben.“ Auch der Reporter wagte den Selbstversuch und fand sich auf einem Polizeiboot mitten im Meer oder bei einer Fahrzeugkontrolle an einem Feldweg wieder. Sydow erklärte zudem, dass die Jugendlichen das Angebot gut annehmen. Daneben lag auch zahlreiche Polizeiausrüstung wie ein Helm oder Schutzschilde bereit.
DJ Murat gestaltet extra ein Lied für den Tag
Mittlerweile war das Thema Gaming auch hörbar, denn DJ Murat hatte mit seiner Performance auf der Bühne begonnen. Manch älterer Besucher wird sich dabei gewundert haben, warum der Künstler sich einen gelben Pelz mit Kapuze übergeworfen hat. Es handelte sich aber dabei um ein Pikachu-Kostüm. Die gelbe Elektromaus mit den roten Bäckchen ist das Maskottchen der japanischen Videospielreihe Pokémon und genießt bei den jüngeren Generationen Kultstatus. DJ Murat hatte extra für den Kindertag das Lied „Gaming ist mein Elixier“ geschrieben und es anschließend als menschengroßes Pikachu uraufgeführt.
Ebenfalls präsent war die Jugend des BRK mit Tobias Impekoven, um interessierten Jugendlichen die Arbeit des Roten Kreuzes näherzubringen. Dabei waren auch einige Buben aus der Jugend anwesend, um Impekoven zu unterstützen. Sie klärten die Heimatzeitung darüber auf, was sie beim BRK gelernt hatten und ihnen die Gemeinschaft zusage. Daneben amüsierten sich die ganz Kleinen auf der Hüpfburg. Auch Ingrid Richter von Padelbase war mit einem Netz vertreten und spielte mit den Kindern Padel. Beim Stand der „Biosphärenregion Berchtesgadener Land“, der die Kinder über Tier und Wald aufklärte, gab es derartig viel Zulauf, dass gar kein Pressegespräch möglich war. Die AOK betrieb zudem ein viel genutztes Tigerenten-Rodeo.
Kaspertheater zum Thema Zocken
Gegen 13 Uhr begrüßte das menschengroße Pikachu auch Bürgermeister Markus Hiebl, der sich die Stände an der Hauptstraße anguckte. Bei der Bundespolizei erkundigte er sich zu den VR-Brillen und freute sich über das Angebot. „Das ist auch cool, wenn die Kinder die Ausrüstung anprobieren können“, so der Bürgermeister. Des Weiteren blieb Hiebl auch beim Stand von „Glüxkind“ stehen. Hier präsentierte die Ainringer Pädagogin Lisa Maria Wagner ihre Kurse für Kinder, in denen es unter anderem um Glück, Gefühle und Selbstbewusstsein gehe. Der Bürgermeister fragte dabei, wie denn die Eltern über das Gelernte erfahren, da diese es ja im Idealfall auch umsetzen sollen. „Mamas und Omas dürfen gerne am ersten, fünften und zehnten Termin teilnehmen. Dazu gibt es eine Mappe und Updates über Whatsapp“, erklärte Wagner ihr Konzept. Schließlich kehrte Hiebl in den Bürgertreff ein, wo die Kinder ihn mit großen Augen begrüßten, sich aber wieder schnell ihrem Videospiel widmeten.
Ebenfalls extra für den Sonntag konzipiert waren die zwei Vorstellungen des Kasperltheaters um 13 und 16 Uhr. Dieses Mal ging es um Kasperls Freund Xaver, der etwas zu viel an der Konsole zockt und nicht mehr Fußball spielen möchte. So zieht die böse Hexe den Xaver in ihr Videospiel hinein – doch mit ganz viel interaktiver Hilfe, in Form von Kindergeschrei, gab es doch noch ein Happy End.
Text u. Bild: Patrick Brandl, PNP