Maria und Josef auf Herbergssuche in der Innenstadt Freilassing

05.12.2019

An die 100 Besucher verfolgten am Samstagnachmittag auch heuer wieder die nachgespielte Herbergssuche von Maria und Josef, die das Wirtschaftsforum (Wifo) seit einigen Jahren zu Einstimmung auf die Weihnachtszeit liebevoll gestaltet. Von der Rupertuskirche führte die Herbergssuche über mehrere Stationen in der Innenstadt bis zum Christkindlmarkt, den 2. Bürgermeister Gottfried Schacherbauer eröffnete, musikalisch umrahmt von der Stadtkapelle Freilassing.

Bernhard Mühlbacher führte als Nachtwächter durch die Geschichte, stets begleitet vom Stern und von Murat Deneri, der wandelbar in die verschiedenen Rollen der Herbergsbesitzer schlüpfte. Andrea Langwieder aus Saaldorf stellte Maria dar und Walter Hasenknopf aus Freilassing ihren Mann Josef. 14 Engerl vom Kindergarten St. Vinzentius begleiteten das Heilige Paar. Pfarrer Lucjan Banko begrüßte die vielen Gäste in den gut gefüllten Kirchenbänken. „Schön, dass soviele Kinder gekommen sind”, sagte er in warmherziger Art an die vielen kleinen Besucher gewandt. Er freue sich, dass die Rupertuskirche die erste Station der Herbergssuche sei. „Die Tore unserer Kirche sind immer offen.” Bis zu Heiligen Nacht sei noch viel Zeit. „Heute Nacht beginnt der Advent, die Zeit des Wartens auf die Ankunft Christi“, erklärte Pfarrer Banko. Er wünschte den Besuchern einen besinnlichen Nachmittag und eine gute Adventszeit als Vorbereitung auf das Weihnachtsfest.

Damit begann auch schon das Spiel zur Herbergssuche. Die Singgemeinschaft unter der Leitung von Christine Mallach stimmte Lieder an, Nachtwächter, Maria und Josef führten in die Geschichte ein, bevor sich der gesamte Zug – stets angeführt vom Stern – auf den mit flackernden Laternen gesäumten Weg zur ersten Station beim alten Feuerwehrhaus machte, wo bereits ein Bote (Claudia Streitwieser aus Laufen) mit seinem Wallach namens Meadow wartete. Die als Engerl verkleideten Kinder schüttelten ihre klingenden Schellen und verschiedene Musiker begleiteten die Lesungen auf den insgesamt sechs Stationen, zum Beispiel Ziachspieler Hermann Huber mit Okarina-Begleitung und eine junge Harfenistin. Die Dämmerung senkte sich von Beginn der Herbergssuche an rasch über das Schauspiel und ließ die warmen Kerzenlichter und die Weihnachtsbeleuchtung in der Innentadt noch heimeliger hervortreten.

Beim Christkindlmarkt angelangt warteten ein Kalb und ein Esel in einem kleinen Stall symbolisch an dem Ort, wo Maria ihr Jesuskind unter einem schützenden Dach zur Welt bringen konnte. Die Tiere hatte Martin Lamminger aus Maulfurth zur Verfügung gestellt. Am Ende der Herbergssuche sprach der Nachtwächter die letzten Worte, bevor die Stadtkapelle Freilassing unter der Leitung von Thomas Schaidinger auf die offizielle Eröffnung des Christkindlmarktes überleitete, der bereits gut besucht war. Die Hofhamer Böllerschützen feuerten ihre laut krachenden, funkenstiebenden Salven vom Dach des Hotels Krone in den Nachthimmel, die Blechblasinstrumente der Musikanten funkelten mit den goldenen Schleifen an den Christbäumen im Lichterglanz.

2. Bürgermeister Gottfried Schacherbauer sagte, dass sich die Menschen um diese Jahreszeit nach Licht, Wärme und Behaglichkeit sehnten. „Wir gehen gerne durch die weihnachtlich geschmückten Straßen, um nach Geschenken Ausschau zu halten.” Nicht der materielle Wert, sondern die innere Beziehung zum lieben Menschen solle beim Geschenk zum Ausdruck kommen. Besonders solle jener Menschen gedacht werden, die nicht in dem Maße an der vorweihnachtlichen Freude teilnehmen könnten. Weihnachten könne aber auch eine Zeit sein, um mehr zu sich zu finden. Mit dem Wunsch auf eine besinnliche Weihnachtszeit erklärte er den Freilassinger Christkindlmarkt für eröffnet und Corinna Poschner verlas als zauberhaftes Freilassinger Christkind mit ihrem langen blonden Haar ihre Botschaft und verteilte Geschenke an die Kinder.

Text: Tanja Weichold