18 Jahr Wifo - Das Wifo sagt Danke

12.11.2019

Das Wifo ist volljährig und muss sich in wenigen Monaten von seinem Gründungsvater verabschieden. Die Institution richtete zum Dank für die Gründung und tatkräftige Unterstützung über all die 18 Jahre hinweg am Donnerstagabend in der Lokwelt für Bürgermeister Josef Flatscher einen Festabend aus, denn seine Amtszeit endet auf eigene Entscheidung nach der Kommunalwahl Ende April 2020. Über 90 Mitglieder und Gäste waren dabei.

Vorsitzende Anni Klinger sagte, dass der 18. Geburtstag für viele Menschen und auch fürs Wifo ein besonderer Geburtstag sei. Er sei zum Beispiel der Zeitpunkt für den Erwerb einer uneingeschränkten Fahrerlaubnis. Sie spielte mit dieser Symbolik und meinte: „Das Wifo ist nicht schwarzgefahren und auch nicht einfach ins Blaue. Auch haben wir in schwierigsten Situationen nicht rot gesehen und ein Tempo eingeschlagen, das die grüne Welle oder Entwicklungen optimal nutzte.” Von Anfang an sei das Wifo initiativ gewesen und habe im Sinne der starken Stadt „richtig Gas gegeben.” In diesen knapp zwei Jahrzehnten sei ordentlich Strecke gemacht worden.

Der 18. Geburtstag sei oftmals jenes Datum, an dem die Eltern ihr Kinder endgültig losließen. Das treffe auch auf das Wifo zu. Ab dem nächsten Jahr müsse es in eine Zeit ohne diesen väterlichen Gründungsbeistand ziehen. 18 Jahre Wifo sei engstens mit dem Namen von Bürgermeister Josef Flatscher verbunden. „Es waren mit seine Vision, seine Idee und sein Impuls, die zum 1. Juni 2001 führten.” An diesem Tag seien zwei gut funktionierende Vereine zusammengelegt worden, erinnerte Anni Klinger. Der damalige Gewerbeverein und der Verkehrsverschönerungsverein hätten die Basis fürs Wifo gebildet, sie seien als Einheit schlagkräftiger und zukunftsfähiger aufgestellt worden. „Diese Geburtsstunde geht also auf eine Initiative unseres Bürgermeisters zurück.” Ihm sei das Wifo stets ein Herzensangelegenheit gewesen.

Anni Klinger bedankte sich herzlich bei ihm in ihrer Eigenschaft als amtierende Vorsitzende im Namen aller bisherigen Vorsitzenden, aller Führungskräfte und Verantwortlichen. „Lieber Sepp, deine Unterstützung und Hilfe haben uns von Anfang an begleitet. Du warst und bist für uns zur Stelle. Trotz heftiger Wehen und nicht einfacher Geburt, trotz manchem Gegenwind und stürmischer Unwetter haben wir die Kindheit und auch die Pubertät gemeistert, so dass wir optimistisch und initiativ auf die kommenden Jahre der Volljährigkeit schauen dürfen.”

Sie erwähnte die vielen Gründungsväter, die damals die „Pflöcke in den Boden schlugen” und sprach von Aufbruchstimmung. Viele der Anwesenden seien dem Verein damals beigetreten und bis heute treu geblieben. Auch bei ihnen bedankte sich die Vorsitzende. Sie bat ihr Führungsteam auf die Bühne und lobte ihre „tollen Vorstandskollegen”, die mithülfen, das Schiff auf Kurs zu halten. Die Zusammenarbeit mit der Geschäftsstelle funktioniere bestens. Sie bedankte sich bei allen Mitgliedern, die unterstützten und die Arbeit des Wifo nach außen tragen. Für die Organisation der Feier dankte sie Petra Aicher, die von Angela Aicher unterstützt worden sei.

Bürgermeister Flatscher eröffnete und begleitete über die Jahre hinweg wohl an die 200-Wifo-Veranstaltungen, zum Beispiel die Wifo-Autoshows, Jahreshauptversammlungen oder Betriebsbesichtigungen. Als Bürgermeister ist er automatisch Mitglied der Vorstandsschaft. Er sagte über das Erfolgsmodell Wifo: „Wir werden im weiten Umkreis kopiert.” Bürgermeister Flatscher dankte allen, die bei der Gründung dabei waren und erinnerte gleichfalls an die Geburtswehen und die Schwierigkeit, zwei Vereine zusammenzulegen. Die gesamte Wirtschaft sei im Wifo auf vier Säulen zusammengefasst. „Lasst das Kind noch wesentlich älter werden”, meinte er. Anni Klinger, die den „Tag der Frau” in Freilassing in den Anfängen des Wifo ins Leben rief, erinnert sich gut an die vielen gemeinsamen Erlebnisse. Bürgermeister Flatscher fehlte in all den Jahren kein einziges Mal und nahm geduldig an den verschiedensten Spielen und Gaudi-Wettbewerben teil, die sich Anni Klinger einfielen ließ. Nur ein einziges Mal habe er gestreikt, sagte sie gegenüber der Heimatzeitung: Beim Tanzen ließ er sich von seinem Bürgermeister-Stellvertreter Gottfried Schacherbauer vertreten. „Wenn er in seiner Pension Opa wird, ist er schon spielerprobt”, so Anni Klinger schmunzelnd.

Bürgermeister Flatscher brachte auf Nachfrage über besondere Ereignisse als Beispiel die Einführung der vier verkaufsoffenen Sonntag zur Sprache, diese seien anfänglich durchaus auf Widerstand gestoßen. Insgesamt sei über all die Jahre hinweg soviel geschehen, dass ihm kaum ein Ereignis aus allen anderen als besonders positiv oder negativ hervorsteche. Ihm sei gelungen, was er erreichen habe wollen, nämlich eine Institution auf die Beine zu stellen, in der alle Betriebe des Wirtschaftsstandorts Freilassing abgebildet seien, also auch zum Beispiel Dienstleister oder die Industrie, die in der Stadt viele Arbeitsplätze biete. „Ich war immer gerne dabei und wollte als Vorbild vorangehen.“

Der Abend verlief im Rahmen der Lokwelt wie geplant leger und festlich mit einem Festbuffet. Ein besonderes Schmankerl gab‘s dann noch vor dem Dessert: der erfolgreiche heimische Comedien Stefan Schimmel jagte gewohnt treffsicher einen Gag nach dem anderen ins Publikum und sorgte für viele Lacher und sehr gute Unterhaltung. (Text: Tanja Weichhold)