Job-Speed-Dating am 29.1 in der Mittelschule Freilassing

01.02.2016

Sich gegenseitig den Ball zuwerfen – mit dieser Symbolik anhand der Demonstration dieser beiden American-Footballspieler aus Salzburg ging Ernst Sattler auf das Job-Speed-Dating über.

Beim Job-Speed-Dating (von links): Projektverantwortlicher Ernst Sattler, Angela Aicher vom Bündnis Jugend in Arbeit, WIFO-Vorsitzende Anni Klinger, Schulrektorin Uta Ametsbichler, Michaela Brenninger und Marianne Mädler (beide Bündnis Jugend in Arbeit) sowie zweiter Bürgermeister Gottfried Schacherbauer.

Das WIFO organsierte heuer zum vierten Mal ein Job-Speed-Dating in der Mittelschule Freilassing, 30 Firmenvertreter und 30 Jugendliche hatten Zeit, sich in jeweils Fünf-Minuten-Gesprächen gegenseitig zu „beschnuppern”.

Freilassing. Die einen suchen Nachwuchs, die anderen eine Lehrstelle: das Job-Speed-Dating bringt beide Seiten auf ungewöhnliche Art zusammen. Von der Bäckerei über die Berufsfachschule für Krankenpflege bis hin zum Gastronomie- und Industriebetrieb gingen am Freitag Vormittag in der Aula der Mittelschule 30 Firmenvertreter aus Freilassing und Umgebung in Fünf-Minuten-Gespräche mit ebenso vielen Schülern der achten und neunten Klassen. Unter bewährter Organisation des Wirtschaftsforums (WIFO) und in Zusammenarbeit mit dem Bündnis Jugend in Arbeit war die vierte Veranstaltung dieser Art erneut ein großer Erfolg, Bewerbungen und Vorstellungsgespräche werden wieder folgen, wie der WIFO-Projektverantwortliche Ernst Sattler gegenüber der Heimatzeitung erklärt.

Bevor das Job-Speed-Dating startete, sagte WIFO-Vorsitzende Anni Klinger bei der Begrüßung an die Jugendlichen gewandt: „Setzt Euren Mut ein. Ich glaube an Euch.” Sie wünschte allen Teilnehmern viele gute Gespräche: „Lasst Eure Funken sprühen.” Sie bezeichnete das Job-Speed-Dating als eine „unkonventionelle Art der Jobvermittlung”. Selbst wenn kein Ausbildungsvertrag zustande komme, sei dies für die Schüler eine gute Art, Erfahrungen für künftige Vorstellungsgespräche zu sammeln.

Zweiter Bürgermeister Gottfried Schacherbauer sagte die Wahl des Berufes sei ein wichtiger Grundstein für das spätere Leben. Er lobte das Job-Speed-Dating als eine „tolle Veranstaltung”. Er bedankte sich bei den Betrieben und allen Institutionen die mitgewirkt haben. Auch er gab den Schülern mit: „Nutzt diese Gelegenheit.”

Hausherrin und Rektorin Uta Ametsbichler schloss sich an mit den Worten: „Danke dass Sie uns die Ehre geben, hierher zu kommen und den Schülern die Chance geben, einem Betriebsleiter gegenüberzusitzen. Für die meisten ist das das erste Mal.” Sie erklärte, dass die Schüler im Vorfeld bereits „gebrieft”, also auf diese Kurzgespräche mit 30 verschiedenen Firmenvertretern vorbereitet worden waren.

Angela Aicher vom Bündnis Jugend in Arbeit sagte: „Das ist eine wunderbare Gelegenheit für Betriebe und Schüler, sich kennenzulernen.” Das Bündnis setze sich schon seit Jahren dafür ein, dass jeder Schüler einen Ausbildungsplatz bekomme.

Bevor der Gongschlag das Job-Speed-Dating einläutete, gab Projektverantwortlicher Ernst Sattler den Jugendlichen noch eine Botschaft mit auf dem Weg. Zwei American-Footballspieler von den „Salzburg Bulls” warfen sich in der Saalmitte den Ball zu. Woraufhin sich Ernst Sattler einschaltete mit den Worten: „Sich gegenseitig den Ball zuzuwerfen passt perfekt zur Berufswahl. Einer hat den Ball und jeder im Team seine Aufgabe.”

Sattler zeigte ein Kurzvideo aus Amerika, bei dem ein Spieler den gegnerischen Mann kurz vor seinem Touch-Down aus einer aussichtslosen Situation heraus zu Fall gebracht hatte, was dieser hinterher in einem Fernsehinterview mit „Never give it up” (gib niemals auf) kommentierte. Sattler schlug wieder den Bogen zur Suche nach einem Ausbildungsplatz: „In diesem Fall war nicht das Talent ausschlaggebend, sondern der Einsatz. Macht es mit Einsatz.”

Schließlich war die Vorführung zu Ende und die Jugendlichen, die in der großen Runde an den Tischen bereits auf den Plätzen 1 bis 30 den Firmenvertretern gegenübersaßen, blickten sich erwartungsvoll an. Als Mitorganisatorin Marianne Mädler vom Bündnis Jugend in Arbeit den Gong schlug, ging es auch schon los. Die konzentrierten Gespräche vermengten sich zu einem gedämpften Gemurmel im ganzen Raum. Fünf Minuten hatten Arbeitgeber und Schüler bei diesem Job-Speed-Dating Zeit, sich kennenzulernen. Sie mussten sich bei diesem kurzen Zeitrahmen auf das Wesentliche beschränken und herausfinden ob sowohl der Beruf als auch der Jugendliche zueinander passen könnten.

Beim nächsten Gongschlag rückte die Runde um einen Platz weiter, eine Station war der Brotzeit vorbehalten. Auf einer Liste machte jeder Schüler ein Kreuz, ob er sich für eine Lehre in dem betreffenden Betrieb interessiert. Teilweise klärten die Schüler schon im direkten Gespräch mit dem Unternehmer weitere Kontakte ab.

Wie Anni Klinger im Gespräch beschrieb, seien bei den Job-Speed-Dating in den vergangenen Jahren regelmäßig Bewerbungen, Vorstellungsgespräche und sogar Lehrverträge angestoßen worden beziehungsweise zustande gekommen. Ernst Sattler sagte, dass sich die Firmenvertreter in der Abschlussrunde nach dem Job-Speed-Dating positiv äußerten und sie bereits für nächstes Jahr ihr Kommen zugesagt hätten. Auch über Verbesserungsvorschläge sei gesprochen worden, zum Beispiel eine halbe Minute Pause zwischen den fünf Minuten einzubauen und dass Handwerk und die anderen Betriebssparten jeweils einen eigenen Kreis bilden sollten. tw