(mk) Das Thema ist aktueller denn je: Einblicke in die Gefahren des medialen Zeitalters hat EDV-Experte Florian Löw von der Firma Mausklick EDV in seinem Vortrag „Sicherheit im Internet“ gegeben. Und dabei herausgestellt: „Jeder einzelne muss aufpassen, dass sein Computerarbeitsplatz frei bleibt von Viren und anderen Angriffen.“ Etliche Interessierte lockte der spannende WIFO-Vortrag in das Freilassinger Gasthaus Rieschen.
Pro Tag würden weltweit 55.000 Schadprogramme entwickelt – mit dem einzigen Zweck, Kreditkartennummern, Bankkonten oder andere sensible Daten auszuspionieren, sich in Firmenrechner einzulocken oder anderen Schaden anzurichten. „Der Hauptzweck von Viren ist der Datenklau“, sagt IT-System-Elektroniker Florian Löw.
Die Gefahr lauere bereits beim Einschalten des Computers. Ganz oben auf der Liste der Angriffe aus dem Netz sei der so genannte „Drive by download“. Bedeutet, dass Hacker an ein Dokument zum Herunterladen im Hintergrund einen Virus angehängt haben, der dann den heimischen Computer infiziert. Ähnlichen Zweck erfüllten so genannte Trojaner und Würmer, die - getarnt – an nützlichen Dateien hängen. Das Problem: Damit kann der eigene Rechner missbraucht werden. Ohne dass der Nutzer es mitbekommt, sorgen die Trojaner dafür, dass der heimische Computer fremdgesteuert und damit Teil einer groß angelegten Hacker-Attacke wird.
Die Auswirkungen können verheerend sein. Florian Löw gibt einen kurzen Überblick über die kriminellen Energien im Netz: So konnten zum Beispiel durch eine Sicherheitslücke Angreifer auf 24 Millionen Kundenkonten mit Kreditkartendaten eines Internetkaufhauses zugreifen. Es gelang Unbekannten, den Server des Musiklabels Sony zu knacken und über 50000 Dateien zu stehlen – darunter der gesamte Bestand von Michael Jacksons Musik. Chinesische Hacker haben es Anfang 2013 geschafft, in amerikanische Computer einzudringen und wichtige Teile der US-Infrastruktur lahm zu legen. Auch die Unternehmen EADS und Thyssen Krupp seien Opfer von chinesischen Angriffen aus dem Netz gewesen.
Um sich vor der Gefahr aus dem Internet zu schützen, gibt der IT-Spezialist Sicherheits-Tipps: Ganz wichtig und oberstes Gebot: Einen Virenscanner installieren. Zudem schütze eine Firewall den Rechner – also ein System, das unsichere Internettüren verschließt. Löw empfiehlt weiter: Die Schutzprogramme auf die eigene Arbeit am Rechner anpassen. Die eigene Arbeit mit Passwörtern schützen. Aber bei aller Vorsicht: Wirklich sicher sind sensible Daten nur auf einem Computer, der nicht ans Internet angeschlossen ist. „Bei ganz sensiblen Daten gilt es, den Stecker zu ziehen“, rät der Computerexperte WIFO-Vorsitzende Petra Aicher dankte für die interessanten Einblicke: „Oft setzen wir uns einfach an den Rechner, ohne eigentlich zu wissen, welchen Gefahren wir damit ausgesetzt sind.“ Interessante Informationen und Tipps zum Thema Computersicherheit gibt das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik unter: www.bsi.bund.de
Die nächste große WIFO-Veranstaltung ist die Autoshow mit verkaufsoffenem Sonntag am 28. April.