Die geplante Ansiedlung eines Globusbaumarktes im Gewerbegebiet Süd beschäftigt die heimischen Unternehmer. Bei einer anonymen Befragung des Wirtschaftsforums meldete sich eine große Anzahl (80 %) der Mitglieder zu Wort. Die Meinungen gehen in den vier Fachgruppen weit auseinander. Insgesamt sprachen sich 55 % der Mitglieder gegen und 45 % für die Ansiedlung aus.
In der Fachgruppe 1 – Handel und der Fachgruppe 4 – Gastronomie und Tourismus überwiegt die Ablehnung bei der Befragten. Die Fachgruppe 2 – Industrie & Handwerk und die Fachgruppe 3- Dienstleister und Freie Berufe stimmte mehrheitlich für die geplante Ansiedlung des Globus-Baumarktes.
Bei der Frage, ob die Ansiedlung im Gewerbegebiet Süd die Innenstadt positiv oder negativ beeinflusst sprachen sich rund 15 % für sehr positiv, 18,5 % für positiv, rund 17 % für negativ und 38 % für sehr negativ aus. Der Rest machte keine Angabe.
Die Meinungen gehen extrem weit auseinander. Von „Es wird keinen Einfluss auf die Innenstadt geben. Die Verlagerung an den Stadtrand macht Sinn.“ über „Durch die weitere Ansiedlung von Handel im Industriepark wird die Attraktivität nochmals verstärkt, wodurch der Kunde noch weniger Grund hat, die Innenstadt zu besuchen“ bis „Heute muss jeder der ein Geschäft betreibt eigene Ideen umsetzen und sich ins Wifo einbringen, damit Freilassing eine Marke bleibt.“ lautete die Argumentation.
Weitere Begründungen für die Ansiedlung waren z. B.: „Marktbedürfnisse zu verhindern ist nicht der richtige Weg, um auch in Zukunft wettbewerbsfähig zu bleiben.“ „Ein Baumarkt dieser Größenordnung ist für den Verbraucher, aber auch für Freilassing als Wirtschaftsstandort ein Plus“ und „Die Innenstadt gehört anderweitig gestärkt.“
Gegner argumentieren unter anderem: „Nebensortimente zerstören Fach- und Kleinhändler in der Innenstadt“ und „Praktisch unlösbare Verkehrszunahme über die Ludwig-Zeller-Straße, Reichenhallerstraße, B304 und Hallerstraße. Schon heute herrscht kein Bau- & Gartenmarkt-Mangel in der Region.“
Die Erwartungen an das WIFO spiegeln sich dementsprechend gegensätzlich wider. Von „Ich erwarte vom WIFO, dass man sich gegen das Projekt wendet und auch in diesem Sinne handelt“ oder „Mit allen Mitteln verhindern!“ bis zu „Volle Unterstützung des Projekts“ und „Nicht viel, da mit Sicherheit die Meinung der Mitglieder hier sehr auseinandergehen wird. Informationsbeschaffung ist meines Erachtens am wichtigsten.“ lauteten die Meinungen der Mitglieder.
WIFO-Vorsitzende Petra Aicher sagt dazu: „Der hohe Rücklauf zeigt, dass unsere Mitglieder an diesem Thema sehr stark interessiert sind und sie sich dazu äußern. Eine klare Empfehlung seitens des WIFO kann es hinsichtlich der sehr divergierenden Meinungen nicht geben. Denn auch das Gesamtergebnis spiegelt diese breite Meinungsvielfalt wider.“