Volles Haus und reger Betrieb herrschte gestern Vormittag in der Aula der Mittelschule Freilassing. Gut 30 Betriebe aus unterschiedlichen Branchen und mindestens ebenso viele potenzielle Auszubildende trafen sich zum „Job Speed Dating“. Jeweils fünf Minuten hatten die beiden Seiten Zeit, sich in überwiegend lockerer Atmosphäre kennen zu lernen und abzuklopfen, ob Chemie und Sympathie stimmen – ganz ohne Zeugnisse, Noten oder Lebenslauf. Wenn Interesse besteht, werden Daten ausgetauscht und der Schüler schickt seine reguläre Bewerbung an den Betrieb. Hauptverantwortlich für das Projekt ist das WIFO um Vorsitzende Anni Klinger, das zusammen mit dem Bündnis Jugend in Arbeit und der IHK die Veranstaltung auf die Beine stellt.
Von einer guten „Generalprobe“ für alle Schüler, die noch keine Lehrstelle haben, sprach die Leiterin der Mittelschule, Uta Ametsbichler, und wandte sich sogleich an die anwesenden Vertreter der Betriebe: „Hier sind lauter junge Männer und Frauen, die wirklich was drauf haben.“ Als „tolle Geschichte“ bezeichnete auch Bürgermeister Josef Flatscher in seinem Grußwort die Veranstaltung. Von ihr könnten beide Seiten profitieren: die Jugendlichen, die eine Ausbildungsstelle suchen und die Betriebe, die dringend Fachkräfte benötigen. Danach gratulierte er der Schulleiterin Uta Ametsbichler mit einem Präsent zu ihrem vor kurzem begangenen Geburtstag.
Der Projektleiter des „Job Speed Datings“ Ernst Sattler erklärte im Anschluss den Jugendlichen das Prozedere und führte sie in die Thematik ein: „Was ist der Unterschied zwischen einem Überraschungsei und einer Banane?“, fragte er die Schüler, während er die beiden Lebensmittel vom Bürgermeister und der Schulleiterin öffnen ließ. Bei einer Banane wisse man genau, was drin ist, bei der Süßigkeit herrsche hingegen stets eine gewisse Spannung vor. Und genau darum, nämlich Spannung zu erzeugen, gehe es auch bei den darauf folgenden Gesprächen. Wer nur lustlos mit verschränkten Armen da sitze, werde es schwer haben beim jeweiligen gegenüber Interesse zu wecken. Diesen Ratschlag nahmen sich die Mittelschüler zu Herzen und es folgten viele angeregte Gespräche, aus denen sich vielleicht auch die ein oder andere engere Beziehung ergab, sodass im Idealfall demnächst ein Ausbildungsvertrag unterzeichnet wird.